Estradiol
Estradiol ist das wichtigste und biologisch aktivste Östrogen im menschlichen Körper. Östrogen ist ein Sammelbegriff für eine ganze Gruppe von Hormonen, zu denen Estradiol, Estron und Estriol gehören. Du kannst es dir so vorstellen: Östrogen ist wie eine Familie, und Estradiol ist das bekannteste Familienmitglied.
Estriol wird überwiegend in den Eierstöcken gebildet – bei Männern stammt eine geringe Menge aus den Hoden und aus der Umwandlung von Testosteron in Fettgewebe. Estradiol spielt eine zentrale Rolle für die Entwicklung und Aufrechterhaltung der weiblichen Geschlechtsmerkmale, den Menstruationszyklus und die Fruchtbarkeit.
Neben seiner Bedeutung für das weibliche Fortpflanzungssystem wirkt Estradiol auch auf viele andere Organe: Es unterstützt den Knochenaufbau, schützt das Herz-Kreislauf-System, beeinflusst das Gehirn und ist an der Regulierung von Haut, Schleimhäuten und Stimmung beteiligt. Schwankungen im Estradiolspiegel – z. B. während des Menstruationszyklus, der Schwangerschaft oder in den Wechseljahren – können sich spürbar auf das Wohlbefinden auswirken.
Ein Mangel an Estradiol kann zu typischen Beschwerden wie Hitzewallungen, Schlafstörungen oder Knochenschwund (Osteoporose) führen. Ein dauerhaft erhöhter Estradiolspiegel wiederum kann das Risiko für bestimmte Erkrankungen, wie etwa hormonabhängige Tumore, erhöhen.