Prostaglandine
Prostaglandine sind hormonähnliche Substanzen. Sie werden von den Zellen im Körper produziert und ähneln Gewebshormonen, da sie auf bestimmte Zellen oder Gewebe wirken. Sie werden in zwei Schritten aus der Arachidonsäure gebildet werden (die z.B. in Fleisch, Eiern und Meeresfrüchten enthalten ist).
Prostaglandine beeinflussen unter anderem Entzündungsreaktionen, Schmerzen, Fieber und die Blutgerinnung.
Zum ersten Mal wurden Prostaglandine 1935 im Sperma entdeckt und isoliert, wo sie in besonders hoher Konzentration vorkommen. Damals nahm man an, sie würden von der Prostata ausgeschieden, woher sich der Name ableitete.
Prostaglandine sind in der Prostata, in Menstruationsblut, im Gehirn, in der Lunge, in den Nieren und in der Bauchspeicheldrüse vorhanden.
Prostaglandine sind zuständig für die Regulation von :
- Blutgefäßen
- Magensäureproduktion
- Fiebersymptomen
- Gebärmutterkontraktionen
- Entzündungen und
- Schmerzen
Deshalb werden in der Allgemeinmedizin Prostaglandine zum Beispiel bei der Schmerzbehandlung oder zur Einleitung von Wehen während der Geburt eingesetzt. Auch Krankheitsbilder wie Rheuma, Asthma, Schmerzzustände, Allergien und Bluthochdruck entstehen unter Beteiligung der Serie-II-Prostaglandine, die aus der Arachidonsäure kommen. Daher setzt die Allgemeinmedizin künstlich hergestellte Prostaglandin-Analoga (ähnliche Substanzen) ein, um diese zu behandeln. Typische Medikamente, deren Wirkung hier ansetzt, sind die nichtsteroidalen Antiphlogistika (z. B. Acetylsalicylsäure). Die Wirkung der Serie-II-Prostaglandine soll durch diese Medikamente gehemmt werden. Leider hemmen diese nicht nur die Serie-II-Prostaglandine, sondern auch deren natürliche Gegenspieler aus den Serien I und III.