Welchen verzerrten Denkweisen du verfallen kannst und was dich das kosten kann.
Lerne konstruktiv zu denken #weildueswertbist
Dieser Artikel ist für all jene gedacht, die mutig genug sind, die eigenen, erlernten Denkweisen einmal kritisch zu betrachten und zu überdenken. Wie wir denken, wird stark von unserem Umfeld, Lehrenden (Lehrer, Mentoren, Vorbilder etc.) und Lehren (dem Wissen, mit dem wir uns beschäftigen) geprägt. Aber ist die Art, wie wir lernen zu denken, auch wirklich die „beste“ Art zu denken?
Vielleicht hattest du mehr Glück, aber meine persönliche Antwort darauf ist nein. Deshalb möchte ich dich dazu anregen, zu bewussten Entscheidungen zu kommen, wie du denken möchtest und welche Denkweise dir am besten dient. Und ein Weg, das herauszufinden, ist, die verzerrten Denkweisen anzuschauen, die eben nicht dienlich sind und Konsequenzen haben, die nicht die beste Wirkung auf dich und die Verbindung mit deinen Mitmenschen haben.
Sei mutig und lasse dich auf das Abenteuer ein, denn deine Art zu denken, beeinflusst dein ganzes Leben, wie schon die Bibel wusste. Das ist der Grund, warum es sich immer lohnt, dich mit deinen Gedanken zu beschäftigen. #weildueswertbist
Was ich dir jetzt rate, ist wichtiger als alles andere: Achte auf deine Gedanken, denn sie entscheiden über dein Leben!
Die Bibel, Sprüche 4,23 (Hfa)
Wer eine gute Art zu denken entwickeln möchte, strebt in der Regel danach, objektiv und sachlich zu denken. Gut zu denken bedeutet insofern, objektiv und sachlich zu denken. Zumindest in unserem Kulturkreis ist das die gängige Überzeugung, die auf die Philosophen der Aufklärung im 18. Jahrhundert zurückgeht.
Allerdings ist das menschliche Gehirn darauf programmiert, sich selbst zu bestätigen. Das bedeutet, wir sind darauf programmiert, Beweise zu finden, die das unterstützen, was wir am liebsten glauben möchten. Auf diese Weise kommen wir zu unseren zwingendsten Überzeugungen. Wenn du beispielsweise in dem Glauben aufgewachsen bist, dass du ein sozialer Außenseiter bist, suchst du folglich ständig nach Beweisen dafür, dass andere dich tatsächlich nicht mögen oder ablehnen.
Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!
Immanuel Kant
Es ist gut zu verstehen, dass verzerrtes Denken – so wie die allermeisten Dinge – die Neigung hat, in Mustern zu verlaufen. Wir sind nicht allein damit, dass uns unsere Gedanken zuweilen zutiefst quälen, unter Druck oder in Panik versetzen. Und vielleicht ist es tröstlich für dich, dass es für diese Denkmuster Definitionen gibt. Im Jahr 1981 haben Dr. Matthew McKay, Dr. Martha Davis und Patrick Fanning diese Denkmuster genau beschrieben und definiert, wie sie sich zu manifestieren pflegen.
Hier 15 der wichtigsten Formen verzerrten Denkens
1. Mentales Filtern (Filtering)
Filtern bedeutet, eine selektiv informierte Perspektive einzunehmen. Das bedeutet, du nimmst die negativen Details einer Situation und vergrößerst sie, während du die positiven Aspekte ausblendest. Ein einzelnes Detail wird herausgepickt und färbt das gesamte Ereignis.
So werden gute und schlechte Erfahrungen voneinander getrennt und erscheinen größer und schrecklicher – oder besser – als sie in Wirklichkeit sind.
Realitätscheck – Frage dich: „Was sehe ich noch? Welche anderen Aspekte gibt es? Stimmt meine Bewertung?“
Perspektivenerweiterung, z. B. bewusstes Wahrnehmen positiver Aspekte
Achtsamkeitsübungen & Wahrnehmungstraining
2. Polarisierung (Polarization)
Das Markenzeichen dieser verzerrten Denkweise ist ein übermäßiger Rückgriff auf Dichotomien (Aufteilung eines Ganzen in zwei deutlich voneinander getrennte, meist gegensätzliche, Teile). Man könnte es auch als Schwarz-Weiß-Denken bezeichnen. Du betrachtest die Dinge entweder als gut oder schlecht, richtig oder falsch, und es gibt kein Dazwischen, keine Überlappung und kein Sowohl-als-auch. Bei dieser Denkweise nimmst du alles in Extremen wahr und verschließt dich einem Mittelweg. Dies zeigt sich am deutlichsten in der Selbstwahrnehmung. Entweder bist du perfekt oder du bist ein Versager:in.
Hauptmerkmale
Fokus auf extreme Gegensätze
Ablehnung von Mittelwegen (Graustufen, Zwischentöne, Nuancen)
Betonung der verzerrten Wahrnehmung
Starre Bewertungsmuster
Absolute Kategorien
Unflexible Maßstäbe
Kompromisslosigkeit
Auswirkungen
Erhöhte Stressbelastung
Perfektionismusdruck
Selbstabwertung
Versagensängste
Beziehungskonflikte
Kommunikationsprobleme
Vorschnelle Urteile
Mangelnde Empathie
Prokrastination
Entscheidungsschwierigkeiten
Beispiele:
„Entweder ich bekomme die Beförderung, oder ich bin wertlos.“
„Wenn der Vortrag nicht perfekt ist, ist er eine Katastrophe.“
„Entweder ich erreiche alle Ziele, oder ich habe komplett versagt.“
„Wenn mein Partner mich kritisiert, liebt er mich nicht.“
„Entweder ich bin der beste Elternteil oder der schlechteste.“
„Ich bin entweder brilliant oder dumm.“
„Entweder alle mögen mich, oder niemand mag mich.“
„Ich bin entweder völlig gesund oder todkrank.“
Praktische Übungen:
Perspektivenwechsel: Situation aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten. Z. B. „Was würde ein Freund dazu sagen?“
Gegenbeweise zu extremen Positionen finden
Absolute Begriffe („nie“, „immer“) durch relative ersetzen (sprachlich)
Kleine Fehler zulassen
Unvollkommenheit akzeptieren üben
3. Übergeneralisierung (Over-Generalization)
Du ziehst Schlussfolgerungen basierend auf einer einzigen Erfahrung oder einem einzigen Beweis. Wenn einmal etwas Negatives passiert, erwartest du aus Angst vor Wiederholung, dass es wieder geschehen wird, und versuchst, dich darauf vorzubereiten. Die Sprache dieser Denkweise beinhaltet in der Regel die Verwendung von immer oder nie, um ein Problem zu veranschaulichen. Diese Art der Verzerrung kann zu einem eingeschränkten Leben führen, da du Erfahrungen vermeidest, weil du Scheitern an nur einem einzelnen Ereignis oder Fall festmachst.
Hauptmerkmale
Einzelerfahrung wird zur universellen Regel
Übertragung spezifischer Ereignisse auf alle Situationen
Vorschnelle negative Schlussfolgerungen
Angst vor Wiederholung
Übermäßige Vorsicht & Vermeidungsverhalten
Auswirkungen
Eingeschränktes Leben
Vermeidung neuer Erfahrungen
Selbsterfüllende Prophezeiungen
Erhöhte Ängstlichkeit
Vermindertes Selbstvertrauen
Negative Erwartungshaltung
Beispiele:
„Ein Mal abgelehnt = Immer abgelehnt“
„Ein Fehler = Totales Versagen“
„Ein kritisches Feedback = Ich bin inkompetent“
„Ein missglücktes Projekt = Ich werde nie erfolgreich sein“
„Eine verpasste Deadline = Ich bin unzuverlässig“
Praktische Übungen:
Selbstbeobachtung
Überprüfung der Verallgemeinerung
Sprachliches Ersetzen absoluter Begriffe
Erfolgsprotokoll führen (z. B. jeden Abend 3 Dinge aufschreiben, die gelungen sind, das können kleine Dinge sein).
4. Gedankenlesen (Mind Reading)
Du gehst davon aus, dass du weißt, was andere Menschen fühlen und warum sie sich so verhalten, wie sie es tun, vor allem, wenn es darum geht, wie sie über dich denken. Dies basiert meist auf deinen eigenen Projektionen und Vorurteilen. Du kannst dir nur vorstellen, dass andere Menschen so fühlen und reagieren wie du, weil dir andere Perspektiven fremd sind und du nichts anderes kennst.
Gedankenlesen ist nach meiner Erfahrung sehr weitverbreitet und wird dadurch bekräftigt, dass diejenigen, die Gedankenlesen betreiben, bei ihrem Gegenüber nicht nachfragen, ob denn die eigenen Annahmen zutreffen oder nicht. Letztlich wäre es schließlich auf diese Weise einfach überprüfbar.
Hauptmerkmale
Projektionen beinhalten:
Übertragung eigener Gefühle auf andere
Interpretation ohne Nachfrage
Annahme von Gedanken anderer
Verzerrte Wahrnehmung:
Selektive Interpretation
Vorschnelle Schlussfolgerungen
Mangelnde Perspektivenvielfalt
Auswirkungen
Missverständnisse
Kommunikationsprobleme
Vermeidung offener Gespräche
Unsicherheit
Fehleinschätzungen
Soziale Ängste
Beispiele:
„Sie schaut weg, also mag sie mich nicht“
„Er antwortet nicht sofort, also ist er sauer“
„Sie lächelt nicht, also langweilt sie sich“
„Mein Chef/meine Kollegen denken bestimmt, ich bin inkompetent“
Praktische Übungen:
Einfach mal aktiv nachfragen & Annahmen überprüfen
Aktives Zuhören üben
Proaktiv Feedback einholen
Perspektivenwechsel, z. B. alternative Erklärungen suchen
Empathie für sich selbst entwickeln
5. Katastrophisieren (Catastrophizing)
Du gehst immer davon aus, dass das Schlimmste eintreten wird. Zufällige Umstände werden als Vorboten der größtmöglichen Katastrophe interpretiert. Letztendlich ist dies ein Symptom mangelnden Selbstvertrauens und des fehlenden Glaubens an die eigene Anpassungsfähigkeit. Die dahinter liegende Vorstellung ist, dass dich nichts schockieren oder überraschen kann, wenn du dir vorstellst, dass immer das Schlimmste eintritt.
Dokumentation katastrophisierender Gedanken (raus aus dem Kopf, auf das Papier) Gedanklich alternative Szenarien entwickeln Entspannungstechniken Achtsamkeitsübungen Krisenmanagement & Selbstfürsorge lernen
6. Personalisierung (Personalization)
Du interpretierst alles Geschehene im Kontext seiner Auswirkungen auf dich. Du glaubst, dass alles, was andere sagen, tun oder schlussfolgern, für oder gegen dich gerichtet ist. Diese Denkweise repräsentiert die Unfähigkeit, zu erkennen, dass eine Welt außerhalb deiner eigenen Interaktion mit ihr existiert.
Ein weiteres Symptom dieser Denkweise ist es, dich mit anderen zu vergleichen, als ob die Intelligenz oder Attraktivität anderer etwas über deine eigene aussagen würden. Der grundlegende Denkfehler hier besteht darin, dass du jede Erfahrung, jedes Gespräch, jeden Blick als Hinweis auf deinen Wert und der dir entgegengebrachten Wertschätzung interpretierst.
Vor allem Social-Media-Kanäle fördern diese Denkweise, da du ununterbrochen angeregt wirst, dich mit anderen zu vergleichen und natürlich eher die glorreichen, erfolgreichen und neuerdings auch durch KI geschönten Aspekte des Lebens geteilt werden. Häufig hilft bereits eine Eindämmung der Medienexposition, um das Sich-Vergleichen zu reduzieren und sich dadurch besser zu fühlen.
Hauptmerkmale
Übermäßiger Selbstbezug
Fehlende Distanz zu Ereignissen
Ständige persönliche Bedeutungszuschreibung
Permanenter Vergleich mit anderen
Ableitung des eigenen Wertes aus fremden Eigenschaften
Exposition zu vergleichsorientierten Social-Media-Kanälen reduzieren
Fakten von Interpretationen trennen
Reduzierung von Vergleichen & Akzeptanz der eigenen Einzigartigkeit
Stärkung von Selbstakzeptanz, Selbstwert & Selbstsicherheit
Entwicklung von Resilienz (Widerstandskraft)
7. Kontrollillusionen (Control Fallacies)
Es gibt zwei Arten von Kontrollillusionen:
1. Die externe Kontrollillusion:
Du fühlst dich von außen kontrolliert
Du siehst dich als hilflos oder als Opfer des Schicksals
2. Die interne Kontrollillusion:
Du fühlst dich übermäßig verantwortlich
Du glaubst, für das Glück und den Schmerz aller Menschen um dich herum verantwortlich zu sein
Beide Denkmuster sind typischerweise Anzeichen dafür, dass du dein Leben bisher noch nicht auf eine gesunde und produktive Weise steuerst. Sie verhindern, dass du eine realistische und ausgewogene Sicht auf deine tatsächlichen Einflussmöglichkeiten entwickelst.
Du glaubst fest daran, zu wissen, was fair, richtig und gerecht ist. Das einzige Problem aus deiner Sicht ist, dass andere Menschen dir nicht zustimmen. Du verstehst nicht, dass verschiedene Wahrheiten nebeneinander existieren können. Da deine eigenen Überzeugungen sich für dich als richtig erwiesen haben, gehst du automatisch davon aus, dass sie für alle anderen auch gültig sein müssen. Und wenn andere diese nur übernehmen würden, wären ihre Probleme gelöst.
Hauptmerkmale
Rigides Festhalten an eigenen Gerechtigkeitsvorstellungen
Blockade, andere Perspektiven als gleichwertig anzuerkennen
Überbewertung der eigenen Erfahrungen als allgemeingültige Wahrheit
Auswirkungen
Beziehungskonflikte durch mangelnde Kompromissbereitschaft
Frustration auf beiden Seiten
Verhinderung von echtem Dialog und gegenseitigem Verständnis
Beispiele:
„Ich arbeite härter als alle anderen, also müsste ich befördert werden.“
„Wenn ich pünktlich bin, müssen andere das auch sein.“
„Ich war immer für dich da, jetzt musst du auch für mich da sein.“ „Wenn ich Geschenke mache, sollte ich auch welche bekommen.“ „Ich höre dir zu, also musst du mir auch zuhören.“
„Wenn ich Rücksicht nehme, müssen andere das auch tun.“
„Ich helfe immer aus, also muss mir auch geholfen werden.“
Praktische Übungen:
1. Eigene Position aufschreiben, 2. Position des anderen einnehmen, 3. Situation aus seiner Perspektive beschreiben
Statt: „Das ist unfair!“ Besser: „Ich verstehe deine Sicht. Meine ist …“
Erkennen, dass die eigene Wahrheit nicht die einzige Wahrheit ist
Offenheit für Dialog und gemeinsames Lernen
9. Schuldzuweisung (Blaming)
Die Schuldzuweisung ist eng verwandt mit dem Mechanismus der Projektion. Wenn du die Schuld auf dich nimmst, machst du alle und alles für deinen Schmerz verantwortlich. Umgekehrt gibst du dir selbst die Schuld für jedes Problem, das auftaucht. Sie äußert sich in zwei extremen Ausprägungen:
Hauptmerkmale
Externe Schuldzuweisung:
Du machst alle anderen und alles andere für deinen Schmerz verantwortlich
„Die Welt ist gegen mich.“
Ausblenden eigener Anteile an Problemen
Selbstbeschuldigung:
Du gibst dir selbst die Schuld für jedes auftretende Problem
Übermäßige Selbstkritik
Ignorieren äußerer Faktoren
Auswirkungen
Beide Formen stellen eine verzerrte Art der Verantwortungszuschreibung dar. Sie verhindern:
Realistische Problemanalyse
Konstruktive Lösungsfindung
Gesunde Beziehungsgestaltung
Beispiele:
Externe Schuldzuweisung: Andere sind verantwortlich.
„Ich bin immer gereizt, weil meine Familie mich ständig stresst.“
„Wenn mein Chef mir keine klare Anweisung gibt, wie soll ich dann einen guten Job machen?“
„Ich kann mich nicht gesund ernähren, weil mein Partner immer Junkfood kauft.“
„Ich bin ständig gestresst, weil die Gesellschaft so leistungsorientiert ist.“
Interne Schuldzuweisung: Alles ist meine Schuld
„Meine Beziehung ist zerbrochen, weil ich nicht gut genug bin.“
„Meine Kinder haben schlechte Noten, weil ich eine schlechte Mutter/ein schlechter Vater bin.“
„Das Teamprojekt ist gescheitert, weil ich nicht genug beigetragen habe.“
Praktische Übungen:
Eigene Anteile erkennen ohne Selbstverurteilung
Balance zwischen Selbst- und Fremdverantwortung
Fokus auf Handlungsmöglichkeiten legen statt auf Schuldfragen
Gewaltfreie Kommunikation: Unterscheidung zwischen Beobachtung und Bewertung lernen und üben.
10. Die Tyrannei des Sollens (Shoulds)
Du hast eine interne Liste von Regeln darüber, was Menschen tun sollten und was nicht, mit denen du aufgewachsen bist und die du für unumstößlich wahr hälst. Diese Regeln wurden dir durch Kultur, Familie, Religion, Schulbildung usw. auferlegt. Menschen, die gegen diese Regeln verstoßen, machen dich wütend, und du tust alles, um dies selbst zu vermeiden. Weil du glaubst, dass die Regeln unumstößlich sind, versetzt du dich in die Lage, über alle anderen in deiner Umgebung zu urteilen und Fehler zu finden.
Hauptmerkmale
Starke emotionale Reaktionen bei Regelverletzungen
Du selbst versuchst krampfhaft, diese Regeln nie zu brechen
Bewertungszwang: Du setzt dich in die Position des Richters, beurteilst andere und suchst nach Fehlern bei ihnen.
Rigides Denken & mangelnde Flexibilität
„Eine gute Mutter muss immer für ihre Kinder da sein“
Du glaubst, dass deine Gefühle automatisch die Wahrheit widerspiegeln, ohne sie kritisch zu hinterfragen. Wenn du dich – auch nur kurzzeitig – langweilst, ungeliebt, dumm oder erfolglos fühlst, gehst du davon aus, dass dies der Realität entspricht, einfach nur, weil du es fühlst.
Hauptmerkmale
Emotionen werden als absolute Wahrheit interpretiert
Realitätstest-Fragen: „Welche Beweise habe ich dafür?“ & „Wie würde ein Freund die Situation sehen?“ & „Welche anderen Erklärungen gibt es?“
Emotionen als wichtige Signale ernst nehmen, aber nicht als absolute Wahrheit interpretieren
Unterscheiden zwischen Fühlen und Sein
Entwicklung emotionaler Intelligenz
12. Die Veränderungsillusion (Fallacy of change)
Du erwartest, dass andere Menschen sich ändern können und müssen, weil dein Glück davon abhängt. Dies führt dazu, dass du großen Druck auf andere ausübst, während du in Wirklichkeit nur eure Beziehung belastest.
Diesem Denkstil liegt die Annahme zugrunde, dass dein Glück von den Handlungen der anderen abhängt. In Wirklichkeit hängt dein Glück von den Tausenden von großen und kleinen Entscheidungen ab, die du in deinem Leben triffst.
Hauptmerkmale
Dein Glück hängt von den Handlungen anderer ab
Andere müssen sich ändern, damit du glücklich sein kannst
Du glaubst, du kannst andere zur Veränderung bewegenKeine kritische Bewertung der Gefühle
Du verallgemeinerst eine oder zwei Eigenschaften, die du in deinem unmittelbaren sozialen Umfeld beobachtest, zu einem Urteil über die gesamte Menschheit.
Globale Etikettierung schafft eine Welt, die stereotyp und eindimensional ist. Sich selbst auf diese Weise zu etikettieren, ist ein Hindernis für das Selbstwertgefühl. Wenn Sie andere auf diese Weise abstempeln, führt das zu Beziehungsproblemen und Vorurteilen.
Hauptmerkmale
Verallgemeinerung auf Basis weniger Eigenschaften: Einzelne Erfahrungen oder Beobachtungen werden auf alle Menschen oder Situationen übertragen.
Eindimensionales und stereotypisches Weltbild: Menschen oder Gruppen werden auf eine einzige Eigenschaft reduziert.
Selbstetikettierung führt zu einem verringerten Selbstwertgefühl.
Urteile werden nicht sachlich gefällt, sondern von Emotionen wie Frustration, Wut oder Unsicherheit geleitet.
Festgefahrene Denkmuster
Vermeidung von neuen Erfahrungen oder Beziehungen aufgrund von Vorurteilen.
Auswirkungen
Erschaffung einer stereotypischen Welt
Eindimensionale Sichtweisen & Diskriminierung
Verringerter Selbstwert durch negatives Selbstbild
Begrenzung der eigenen Entwicklung durch fixierte Etiketten.
Konflikte und Missverständnisse Vorurteile gegenüber anderen
Beispiele:
Selbst-Etikettierung:
„Ich bin ein Versager.“
„Ich bin wertlos, weil ich bei der Arbeit einen Fehler gemacht habe.“
„Ich bin dumm, weil ich die Prüfung nicht bestanden habe.“
„Ich bin einfach nicht gut genug.“
Fremd-Etikettierung:
„Alle Männer/Frauen sind …“
„Diese Gruppe ist immer …“
„Die Menschen sind grundsätzlich …“
Praktische Übungen:
Empathie entwickeln
Bewusstwerdung
Konsequenzen reflektieren
Gegenbeispiele suchen & Perspektivenwechsel
Differenzierte Sprache verwenden
Aktiv Kontakt zu verschiedenen Menschen suchen
Feedback einholen
14. Rechthaberei (Being right)
Du fühlst dich konstant unter Beweis-Druck, dass deine Meinungen, Handlungen und Entscheidungen richtig sind – oder zumindest richtiger als Alternativen. „Falsch liegen“ wird mit „schlecht sein“ oder „unwürdig sein“ gleichgesetzt. Dein Bedürfnis, recht zu haben, führt oft zu Engstirnigkeit, da deine Abwehrhaltung keinen Raum lässt, um eine andere Idee in Betracht zu ziehen.
Hauptmerkmale
Ständiges Rechtfertigen der eigenen Position
Unfähigkeit, andere Perspektiven zuzulassen
Starkes Bedürfnis nach Bestätigung
Verschlossenheit gegenüber neuen Ideen
Abwehrverhalten verhindert Lernen
Übersehen möglicher, besserer Lösungen
Auswirkungen
Konflikte durch Sturheit
Mangelnde Kompromissbereitschaft
Erschwerter Dialog
Blockierte Lernmöglichkeiten
Beispiele:
„Ich weiß genau, dass mein Weg der richtige ist. Deine Meinung zählt nicht, weil sie nicht so gut durchdacht sein kann wie meine.“
„Ich habe das schon immer so gemacht, also muss es richtig sein.“
„Ich habe recht, weil ich mehr Erfahrung habe als du!
„Ich weiß, was du willst, und ich habe recht. Du bildest dir nur ein, dass du etwas anderes möchtest.“
„Wenn du mir zustimmen würdest, hätten wir diese Probleme nicht!“
„Ich habe erklärt, warum ich recht habe. Warum siehst du das immer noch nicht?“
„Ich habe die bessere Lösung, weil ich schon lange in diesem Job bin.“
„Das stimmt nicht! Meine Zahlen sind richtig, deine nicht.“
Praktische Übungen:
Selbstreflexion: „Warum muss ich recht haben?“ „Was würde passieren, wenn ich falsch läge?“
„Welche anderen Perspektiven gibt es?“
Bewusst andere Meinungen einholen
Experimentieren mit „Ich weiß es nicht.“
Neugierde statt Verteidigung praktizieren
Andere Sichtweisen als Bereicherung sehen
Fehler als Lernchancen begreifen
Selbstwert von „Recht haben“ entkoppeln
Nicht-Perfekt-Sein zulassen
15. Der Trugschluss vom himmlischen Lohn (Heaven’s Reward Fallacy)
Du stellst dir vor, dass jemand über alle falschen und richtigen Taten in deinem Leben Buch führt. Du erwartest, dass sich deine Opfer, gute Taten oder deine Selbstverleugnung irgendwann auszahlen werden – auch wenn es dafür keine logische Grundlage gibt. Du tust ständig das Richtige, auch wenn dir nicht danach zumute ist. Das führt dazu, dass du dich körperlich und emotional erschöpft fühlst, weil sich deine Aufopferung und Verweigerung nicht wirklich auszahlen.
Frustration & Groll gegenüber anderen, weil die erwartete Belohnung ausbleibt.
Enttäuschung & fehlende Zufriedenheit
Vernachlässigung eigener Bedürfnisse
Gefühl der Leere
Depression
Sinnkrise
Beispiele:
„Ich habe immer für meine Familie aufgeopfert, was ich wollte. Irgendwann werden sie das doch zu schätzen wissen und mich belohnen.“
„Ich gehe immer Kompromisse ein und stelle die Bedürfnisse meines Partners über meine. Damit unsere Beziehung hält, muss er oder sie das irgendwann erkennen.“
„Ich bleibe regelmäßig länger im Büro und mache Überstunden, auch wenn ich total erschöpft bin. Mein Chef wird das schon bemerken und mich irgendwann befördern.“
„Ich habe all meinen Ärger heruntergeschluckt, um Streit zu vermeiden und die Harmonie zu erhalten. Eines Tages werden die Menschen merken, wie wichtig das war.“
„Ich habe mein ganzes Leben damit verbracht, die Bedürfnisse meiner Kinder über meine eigenen zu stellen. Später, wenn sie erwachsen sind, werden sie das verstehen und mich dafür sorgenfrei leben lassen.“
„Ich kümmere mich aufopferungsvoll um meine pflegebedürftigen Angehörigen, obwohl ich körperlich und mental erschöpft bin. Irgendetwas Gutes muss das doch zurückbringen.“
Praktische Übungen:
Zurück ins Hier und Jetzt
Achtsamkeitstraining
Loslassen von magischem Denken
Selbstfürsorge praktizieren & eigene Bedürfnisse ernst nehmen
Realistische Kosten-Nutzen-Analyse (was investiere ich und was bekomme ich dafür zurück)
Vielleicht denkst du jetzt „Oh je, ich bin ja ganz schön vielen verzerrten Denkweisen verfallen“ und ich kann dich beruhigen – ich auch – denn das ist ziemlich verbreitet. Wir alle sitzen solchen Denkweisen auf, weil wir sie in vielen Kontexten erlernt haben. Und was uns als „normal“ beigebracht wird oder was wir durch andere lernen, hinterfragen wir zunächst gar nicht.
Das heißt, ein erster Schritt ist zunächst die Bewusstwerdung, welche Denkweisen du erlernt hast. Denn was du nicht wahrnimmst, kannst du nicht ändern. Im zweiten Schritt kannst du dich dann damit auseinandersetzen, ob du durch diese Denkweisen die Resultate erntest, die du dir wünschst. Erst im dritten Schritt kann man dann Entscheidungen treffen, welche Denkweisen du vielleicht wieder „verlernen“ möchtest und durch konstruktivere und hilfreichere ersetzen möchtest. #weildueswertbist
In den westeuropäischen Breitengraden geht die Vorstellung davon, was „gutes Denken“ ist, hauptsächlich auf die Epoche der Aufklärung im 18. Jahrhundert zurück, die einen grundlegenden Wandel im Denken markiert.
Es erfolgt eine Abwendung von Dogmatismus und Hinwendung zum eigenständigen Denken mit der Vernunft als Leitprinzip. Philosophen wie Immanuel Kant, der mit seinem Satz „Sapere aude!“ („Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“) die Eigenständigkeit des Denkens forderte, Lessing mit seinem Plädoyer für Toleranz und Leibniz mit seinen Beiträgen zur Logik und Rationalität waren zentrale Figuren dieser Epoche. Die Aufklärung legte den Grundstein für Menschenrechte, die Würde des Einzelnen und ethische Reflexion, die heute zentrale Werte westlicher Gesellschaften sind, und hier findest du einige der Kernprinzipien des „guten Denkens“, die noch heute gelten:
Wie kannst du einen guten Therapeuten erkennen? Wir bieten dir wegweisende Kriterien, die dir bei der Auswahl deines Therapeuten hilfreich sein können.
Ein praxisnahes Buch über Familiendynamik und die transgenerationale Weitergabe familiärer Muster. Erfahre, was das für dich bedeutet und wie du dich davon befreien kannst. #weildueswertbist
Warum du deinem Körper mehr Aufmerksamkeit schenken solltest als deinem Auto und welche guten Routinen es für die Wartung und Pflege gibt.#weildueswertbist
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