Kurkuma – Wissenschaftlich bestätigter Gesundheits-Booster
Was ist Kurkuma?
Wissenschaftliche Ergebnisse über den Einsatz von Kurkuma und Tipps zur Einnahme.
Kurkuma oder Curcumin ist eine Heil- und Gewürzpflanze aus der Familie der Ingwergewächse. Die Kurkuma ist eine mehrjährige Pflanze, die einer kleinen Bananenstaude ähnelt und bis zu einem Meter hoch wird. Wie andere Ingwergewächse vermehrt sich Kurkuma nicht nur über Samen, sondern breitet sich auch durch unterirdische Wurzelausläufer aus, die sogenannten Rhizome. Aus ihnen wird das Gewürz Kurkuma gewonnen.
Das im Rhizom enthaltene Curcumin ist der färbende Stoff der Kurkuma – nicht zu verwechseln mit einer ebenfalls Curcumin genannten Mischung aus Kurkuma und Kreuzkümmel. Aufgrund des gelben Farbstoffes ist Kurkuma auch als „indischer Safran“ bekannt, der unter anderem dem Curry seine charakteristische Farbe verleiht. Wer mit Kurkuma hantiert oder kocht sollte acht geben, denn in der Tat ist sein Farbstoff sehr intensiv, färbt die Hände und kann z. B. aus der Kleidung nur sehr schwer wieder entfernt werden.
Während Kurkuma in Deutschland vor allem als Gewürz bekannt ist, wird es in der indischen und in der chinesischen Medizin bereits seit Jahrtausenden als Heilpflanze geschätzt und therapeutisch eingesetzt. Zwischenzeitlich konnten zahlreiche wissenschaftliche Studien die gesundheitliche Wirkung von Kurkuma belegen, wodurch es immer mehr zum Einsatz kommt.
Woher kommt Kurkuma?
Die Heimat der Pflanze ist nicht sicher bekannt. Wahrscheinlich kommt sie aus Süd- oder Südostasien. Bereits Marco Polo soll Kurkuma gekannt haben, und die Araber brachten es nach Spanien. Im 17. Jh. wurde die seit Jahrhunderten bekannte stark färbende Wirkung der Kurkuma sogar zum „Vergolden“ bestimmter Metalle verwendet. Die Anwendung als Lebensmittelfarbstoff begann in Europa im 18. Jh. Am Ende des 19. Jahrhunderts wurden z.B. oft Margarine und Käse mit Kurkuma „gefärbt“. Heutzutage findet der Farbstoff nach wie vor in der Lebensmittelindustrie Anwendung – als E100.
Welche Wirkung hat Curcumin?
Die getrocknete und pulverisierte Wurzel enthält die sogenannten Curcuminoide, die bereits seit Jahrtausenden in der traditionellen asiatischen und indischen Medizin eingesetzt werden. Curcumin ist der wichtigste Inhaltsstoff, der vor allem aufgrund seiner stark antioxidativen Wirkung sowie seiner entzündungshemmenden, antiseptischen und antiallergischen Eigenschaften therapeutisch eingesetzt wird. (1) Es konnten Wirkungen nachgewiesen werden, die den Einsatz bei folgenden Erkrankungen sinnvoll erscheinen lassen:
Trotz dieser vielfältigen Wirkungsweise wird Curcumin in Deutschland als Nahrungsergänzungsmittel, und nicht als Arzneimittel angeboten.
Entzündungshemmend und stark antioxidativ
Curcumin wird vielseitig bei entzündlichen Erkrankungen eingesetzt. So wird ihm laut einer Metastudie bei rheumatoider Arthritis eine positive, entzündungshemmende Wirkung zugesprochen. (2) Eine placebokontrollierte Doppelblindstudie bestätigte die signifikante Senkung des oxidativen Stresses in Patienten mit Knie Osteoarthritis (chronisch-degenerative Gelenkveränderungen mit Knorpelabbau) (3) und es gibt viele weitere Studien mit ähnlichen Resultaten (z. B. 4, 5)
In einer Studie von 2014 stellte man fest, dass sich Patienten, die über mehr als 4 Wochen hinweg Curcumin einnahmen, über sinkende CRP-Werte freuen konnten. Ein hoher CRP-Wert spricht für chronisch entzündliche Prozesse im Körper und gilt als Vorbote und Risikofaktor für kardiovaskuläre Erkrankungen und weitere chronische Erkrankungen.(6)
Ebenso zeigte sich die antioxidative und entzündungshemmende Wirkung von Curcumin in einer Studie aus dem Jahr 2015. 117 Teilnehmer, die am Metabolischen Syndrom litten, hatten 8 Wochen lang täglich ein Präparat mit 1000 mg Curcumin plus 10 mg Piperin, oder ein Placebo-Präparat eingenommen. Nach der Testphase hatten sich drei Entzündungsmarker bessern lassen (CRP-Werte und Malondialdehydwerte sanken, SOD-Werte – ein Maß für die antioxidative Wirkung – stiegen).(7)
In einer weiteren Studie zum Thema Entzündungen untersuchte man den Zytokinspiegel. Zytokine sind Botenstoffe, die bei entzündlichen Prozessen ausgeschüttet werden und die Entstehung chronischer Stoffwechselerkrankungen fördern können. Vor allem, wenn bereits ein Metabolisches Syndrom besteht (Kombination von gestörtem Kohlenhydratstoffwechsel, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörung und Übergewicht). Wenn die entsprechenden Patienten jedoch täglich ein Präparat mit 1000 mg Curcumin nahmen, sanken die Zytokinwerte innerhalb von acht Wochen.(3)
Darüber hinaus hat sich gezeigt, dass Curcumin genauso wirkungsvoll gegen Entzündungen hilft wie Ibuprofen, allerdings ohne die unerwünschten Nebenwirkungen auf Magen und Darm.(8)
Verdauungsfördernd
Weit verbreitet ist die Anwendung von Kurkuma bei Verdauungsbeschwerden, denn Kurkuma gilt als verdauungsfördernd. Curcumin regt die Leber dazu an, mehr Gallen- und Magensäure zu produzieren. Diese machen Nahrungsfette besser verdaulich und verhindern unangenehme Symptome wie Völlegefühl, Blähungen oder Übelkeit.
Laut einer Studie, die bereits 2013 im World Journal of Gastroenterology veröffentlicht wurde, erweist sich Curcumin auf der Basis tausender präklinischer Studien als effektive Therapieoption bei gastrointestinalen und Lebererkrankungen (9)
Reguliert den Cholesterinspiegel
Ein zu hoher Cholesteringehalt im Blut kann ausschlaggebend sein für zahlreiche Krankheiten unseres Herz-Kreislauf-Systems. Eine Studie der National Natural Science Foundation of China konnte allerdings belegen, dass sich Curcumin zur Senkung des Cholesterinspiegels eignet. Probanden, die nur 500 mg des Wirkstoffes in einem Zeitraum von nur sieben Tagen einnahmen, konnten einen deutlich niedrigeren Cholesterinspiegel aufweisen, als ihre Kontrollgruppe (10)
Schutz vor Alzheimer
Kurkuma kann vor Alzheimer und Krebs schützen. Eine Studie der Indischen Akademie für Neurologie konnte belegen, dass der in Kurkuma enthaltene Wirkstoff Curcumin den Demenzeffekten von Alzheimer entgegenwirken kann. Die regelmäßige Einnahme von Kurkumakapseln konnte die Symptome der, an Alzheimer erkrankten Patienten innerhalb eines Jahres deutlich verbessern. So fördern die antioxidativen, entzündungshemmenden und entgiftenden Eigenschaften des Curcumin nachweislich die Leistung des Gedächtnisses und können die Vernichtung der Nervenzellen im Gehirn verlangsamen (11).
Auch eine 2018 publizierte Metastudie kommt zu der Schlussfolgerung, dass Curcumin über seine antioxidative und antientzündliche Wirkung hinaus einer der vielversprechendsten Wirkstoffe für die Prävention und Therapie von Alzheimer ist. (12)
Krebshemmende Wirkung
Eine Suche auf Pubmed mit den Suchworten „cancer (Krebs)“ und „curcumin“ ergibt nahezu 6000 Ergebnisse, was die Bedeutung von Curcumin für die potenzielle Therapie von Krebs unterstreicht.
So haben z. B. mehrere Forschungsgruppen die Anti-Krebs-Wirkung von Curcumin in klinischen Studien untersucht. Präklinische Studien haben Anti-Krebs-Effekte für Curcumin bei verschiedenen Arten von Tumoren demonstriert, u. a. Pankreas, Brust-, Darm-, Magen-, Eierstock-, Lungen-, Leber- und Prostatakrebs, sowie Leukämie und Hodgkin-Lymphom. Insgesamt wird Curcumin eine vielversprechende Anti-Krebs-Wirkung zugesprochen, sowohl als alleiniger Wirkstoff als auch in Kombination mit anderen Anti-Krebs Medikamenten, auch wenn die Bioverfügbarkeit des Pflanzenstoffes eine Herausforderung darstellen könnte. (13)
Eine Studie von 2017 sagt aus, dass Curcumin vielversprechendes Potenzial als natürlicher Wirkstoff gegen Brustkrebs aufweist (14), um spezifisch eine der häufigsten Krebsarten herauszugreifen. Auch beim Einsatz von Chemo- und Strahlentherapien erzielte Curcumin eine Besserung der Nebenwirkungen (1)
Die Herausforderung der Bioverfügbarkeit
Kleine Nachteile hat selbst diese Wunderknolle. Denn Curcumin ist nicht wasserlöslich, was es unserem Körper schwer macht, den Wirkstoff aufzunehmen. Darüber hinaus wird es schnell von der Leber abgebaut, wodurch er nur für kurze Zeit in die Blutbahn gelangt.
In Studien wird daher immer wieder die Bioverfügbarkeit des Curcumin als Herausforderung genannt. Durch die jüngste Einführung neuerer Curcumin-Rezepturen konnte nun die Bioverfügbarkeit deutlich verbessert werden (15). Das bedeutet es kommt mehr vom Curcumin in der Zelle an als bei den bisherigen Rezepturen.
Vor allem die Verwendung von Curcumin-Rezepturen mit Nanopartikeln ist eine beliebte Strategie zur Verbesserung der Bioverfügbarkeit von Curcumin, die in Studien erwähnt wird. Es gibt mehrere Ansätze, so wird zum Beispiel Curcumin an Polymere, Phospholipide und solide Lipide gebunden, um die Bioverfügbarkeit zu erhöhen.
Während die Hoffnung ist, dass diese neuen Rezepturen die therapeutische Wirkung von Curcumin potenzieren können, bleibt bislang unklar, inwieweit eine erhöhte Bioverfügbarkeit auch eine höhere Bioaktivität bewirkt. Denn eine höhere Verfügbarkeit des Wirkstoffes in den Zellen oder dem Gewebe bedeutet nicht automatisch eine erhöhte Bioaktivität, also therapeutische Wirkung. Dafür sind weitere klinische Studien als Nachweis nötig.
Wenn die Wissenschaft diese klinischen Untersuchungen weiter vorantreibt, ist das eine gute Sache. Letztendlich musst du dir aber über die Bioverfügbarkeit von Curcumin vorläufig keinen großen Kopf machen, denn es gibt bereits Tausende Studien über die positive Wirkung von Curcumin in gängigen Rezepturen, was bedeutet, dass die positive Wirkung wissenschaftlich nachgewiesen ist. Sobald Präparate mit einer größeren therapeutischen Wirkung bestätigt sind, kannst du dann einfach auf diese umsteigen. #sogehtgesund
Tipps zur Einnahme von Kurkuma
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